17. November 2012, 20 Uhr
Das Wort "Xylobiont" bedeutet unter Biologen soviel wie "mit / am / vom Holz leben" und verweist auf die organischen Eigenschaften dieser Musik, die sich weder aufschreiben lässt noch rein improvisiert ist.
Sie beruht zum einen auf einer speziellen, teils eigens entwickelten Spieltechnik, die vom täglichen Umgang mit neuer Kompositionsmusik (Feldman, Ligeti, Xenakis etc.) sowie von jahrelanger Praxis der Improvisation inspiriert ist.
Zum anderen versucht der international renommierte Musiker John Eckhardt durch seine Herangehens-weise immer neue Rückkopplungen von Körper und Sinnesapparat mit dem 120 Jahre alten Klangerzeuger Kontrabass zu ermöglichen. In verschiedenen Versuchsanordnungen werden die physikalischen Eigenschaften des Instrumentes hörend erforscht. Klang, Form und Verlauf sind Ergebnis eines ständigen Prozesses von Beobachtung und vorsichtiger Beeinflussung. Eine Expedition durch unbekannte klingende Wälder und Gehölze.
Der Hamburger Kontrabassist John Eckhardt ist umtriebiger Kammer- und Improvisationsmusiker. Seine Arbeit als Solist wie Ensemblemusiker Musik (u.a. mit Ensemble Modern, Klangforum Wien, musikFabrik NRW) hat ihn auf zahlreiche internationale Festivals geführt. Seine Einspielung von Iannis Xenakis' Meisterwerk "Theraps" für Mode Records sowie seine Solo-CD „Xylobiont“ auf Evan Parkers PSI Records fanden weltweit Beachtung. Das aus "Xylobiont" entstandene Kontrabass-Soloprogramm bildet einen Schwerpunkt der Arbeit der letzten Jahre und führt John Eckhardt nach rund zwanzig Konzerten u.a. in Prag, Helsinki, Zürich und New York nun erstmals in seine Heimatstadt Lübeck.
Dusted Magazine (USA): "John Eckhardt setzt Technik und Imagination ein und schafft so Werke, die weder Kompositionen noch Improvisationen sind; sie sind organische Systeme, die ihr eigenes Bewusstsein entwickeln."
www.johneckhardt.de
Weitere Informationen finden Sie auch unter:
www.klangrauschen.com
www.radarensemble.com