Ausstellung von Sebastian Stöhrer
Die Keramikskulpturen von Sebastian Stöhrer erinnern an Vergrößerungen von Mikroben; Organismen, die so klein sind, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann.
Auch lassen sich Assoziationen zu Kreaturen aus Science-Fiction-Szenarien finden, zum Beispiel zu Doc Labyrinths Bewahrungsmaschine, erfunden vom Autor Philip K. Dick, mit der sich Musikpartituren in Tiere verwandeln lassen. Es gibt Brahmsinsekten, ein Wagnertier und viele andere eigentümliche Organismen. Sebastian Stöhrers Figurationen, die immer wieder auch Anleihen zu einem Gefäß bewahren, erhalten ihre ästhetische Entfaltung vor allem durch die Materialwahl und die damit verbundenen vielfältigen technischen Möglichkeiten, die sich mit der, das künstlerische Endprodukt bestimmenden Glasur ergeben. Der in Frankfurt am Main lebende Künstler nutzt jegliche Möglichkeit der Formbarkeit, die über kunsthandwerkliche Perspektiven dieses Materials hinausweisen. Er dehnt und verzerrt es, kombiniert es mit anderen Elementen wie Ästen, und verleiht seinen Arbeiten damit eine skulpturale Anmutung, jenseits jeglicher Nutzungsmöglichkeit, wie sie Objekten des Kunsthandwerks zugrunde liegen. In Ausstellungen werden stets auch räumliche Voraussetzungen mit eingebunden. Somit bieten die raumbezogenen Installationen in der Overbeck-Gesellschaft und in St. Petri einen Überblick über Sebastian Stöhrers Schaffen der vergangenen fünf Jahre.
Geleitwort zur Ausstellung von Pastor Dr. Bernd Schwarze
Eine Kooperation der Overbeck-Gesellschaft und des St. Petri Kuratoriums.
Geöffnet ab 12. Februar 2022, 15:30 Uhr in St. Petri zu Lübeck, 17:00 Uhr im Pavillon der Overbeck-Gesellschaft.
Overbeck-Pavillon 13. Februar – 10. April 2022
St. Petri zu Lübeck 13. Februar – 20. März 2022
Abb.: Sebastian Stöhrer, Ceramic, 2017, gebrannter Ton, glasiert, 126 x 46 x 43 cm