Kreative Pause für die Petrivisionen

01.09.2017

18:00

Kreative Pause für die Petrivisionen
Nächster Abend am 4. März 2018

Zahlreiche Anrufe erreichten das St. Petri-Büro in den vergangenen Tagen. Stammbesucher der Petrivisionen vermissten aktuelle Plakate und Ankündigungen zur erwarteten Herbstreihe

der seit siebzehn Jahren erfolgreichen Nachtveranstaltung der Lübecker Kultur- und Universitätskirche, die turnusgemäß am 2. September hätte beginnen müssen. Heute gab Pastor Dr. Bernd Schwarze den Grund dafür bekannt: „Die Petrivisionen brauchen eine kreative Pause. Die vielen Freundinnen und Freunde unserer nächtlichen Themen-Performance werden sich leider ein gutes halbes Jahr gedulden müssen, bis wir nach einigen konzeptionellen Änderungen und mit neuen Energien wieder an den Start gehen.“ Sigrid Dettlof vom Theater Combinale, die seit vielen Jahren gemeinsam mit Knut Winkmann vom Theater Lübeck für die Regie der Veranstaltungsreihe verantwortlich ist, ergänzt: „Die Petrivisionen sind ein großer Schatz im Lübecker Kulturleben und ein Markenzeichen von St. Petri. Wenn diese Nächte weiterhin innovativ und überraschend Themen aus Religion, Kultur und Wissenschaft präsentieren sollen, ist es nötig, einmal innezuhalten und das Konzept, die Arbeitsweise und die künstlerischen Mittel zu überdenken.“
Das Veranstaltungs-Experiment „Petrivisionen“ feierte im Dezember 2000 Premiere und fand, trotz gewagter später Stunde um 23 Uhr, von Anfang an großen Zuspruch. „Wir hätten es damals nicht für möglich gehalten, ein Format gefunden zu haben, das jahrzehntelang funktionieren könnte“, bekennt Bernd Schwarze. Die Frage, ob das öffentliche Interesse inzwischen abgenommen habe, verneint er. „Im Gegenteil: der letzte Abend im Juli hatte 450 begeisterte Besucher. Und was uns besonders freut, ist, dass der Besucheranteil an Studierenden der Lübecker Hochschulen stetig zugenommen hat.“ Es genüge allerdings nicht, so der Pastor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen und damit zu riskieren, dass sich eines Tages vielleicht doch eine gewisse „Visionsmüdigkeit“ einstellt. „Ruhen werden wir inzwischen nicht“, betont Sigrid Dettlof, „wir werden das Regiekonzept überdenken, neue Kräfte für unsere Arbeitsgruppe gewinnen, die uns mit frischen Impulsen zu Texten und Musik, zu Szenen und Installationen bereichern werden.“ Hierzu führen sie und Bernd Schwarze zurzeit Gespräche mit potentiellen Kandidaten für die ehrenamtliche Unterstützung der Petrivisions-Arbeit. Sorgen, dass sich die Fans von St. Petri von ihrer Kulturkirche entfremden könnten, macht sich der Pastor indes nicht. „St. Petri ist weit mehr als die Petrivisionen. Im Herbst haben wir zum Beispiel tolle Jazzkonzerte und einen künstlerisch gestalteten Abend über das Sterben im Programm. Und ich bin mir sicher, dass alle wiederkommen werden, wenn es voraussichtlich am 4. März 2018 zu nächtlicher Stunde wieder heißt: Willkommen zur Petrivision.