Jazz in St. Petri

29.09.2016

18:00

Jazz in St. Petri
trioPLUS triff Europäische Jazzlegenden

Freitag, 30. September, 20 Uhr, mit dem niederländischen Gastsolisten Ack van Rooyen. trioPLUS sind Peter Ortmann, Klavier, Florian Galow, Kontrabass und Oliver Sonntag, Schlagzeug

- drei renommierte, professionell arbeitende, kreative sowie stilistisch breit aufgestellte Musiker aus Lübeck. An drei Abenden haben sich die Musiker jeweils einen herausragenden Wegbereiter des Jazz als Gastmusiker eingeladen.

Ack van Rooyen, am ersten Tag des Jahres 1930 in Den Haag geboren, gilt als einer der führenden Solisten unter Europas Jazz-Trompetern. Seine Klangerzeugung vor allem auf dem Flügelhorn, seinem erklärten Lieblingsinstrument, wird unverkennbar durch einen besonders warmen, weichen Ton, der es an Leichtigkeit und an geradezu klassischer Virtuosität nicht fehlen lässt. Mit diesem sehr persönlich gefärbten Ton hat er die Trompetensätze vieler europäischer Bigbands geprägt und ihrem Sound die Wiedererkennnung ermöglicht.

Die Zahl der Jazzorchester mit seiner Mitwirkung ist geradezu legendär. Darunter befinden sich die Rhythm & Brass Combination von Peter Herbolzheimer, die Bigband des Sender Freies Berlin, das Erwin-Lehn-Orchester, seinerzeit die Hausbigband des Süddeutschen Rundfunks, auch das Orchester von Bert Kaempfert und vor allem das United Jazz Rock und Ensemble. In letzterem gehörte er zu den Mitbegründern des musikereigenen Plattenlabels Mood Records. Als Gastsolist spielt er mit der Dutch Swing College Band, im Metropol Orkest sowie im Jazzorchester des Amsterdamer Concertgebouw.

Als einfühlsamer und erfahrener Pädagoge gibt er europaweit immer noch zahlreiche Workshops und Clinics; so gehört er zum Dozentenstamm des Bundesjazzorchesters.

Die Konzertreihe

Jazz ist kreative, kommunikative und spontane Musik. Die Entstehung kann "round about" auf den Beginn des 20. Jahrhunderts datiert werden. Jazz ist die erste Musik, die unter Beanspruchung künstlerischer Aussagekraft die solistisch individuelle und kooperativ improvisierende Leistung in den Vordergrund stellt. Jazz ist etwa gleichzeitig mit einer aktuellen, allerdings durchkomponierten Musik entstanden, die später als "Neue Musik" bezeichnet wird.

Gerade in Europa fand eine eigenständige Entwicklung des Jazz seit den 1960er Jahren statt, eine Entwicklung, die von musikalischer Freiheit und offenen Grenzen zu allen den Jazz umgebenden und ihn beeinflussenden Musikgenres und Musikkulturen geprägt ist. Viele inzwischen legendäre europäische Jazzmusiker haben zu dieser Emanzipation vom großen nordamerikanischen Vorbild beigetragen.

Das Lübecker trioPLUS hat sich zum Ziel gesetzt, einige dieser herausragenden Wegbereiter des europäischen Jazz zu präsentieren. Ihre Auffassungen über Jazz und improvisierte Musik und nachfolgende Musikergenerationen prägenden eigenen Spielweisen sollen einem interessierten und neugierigen Publikum vorgestellt werden. Den Humus bilden historisch wegweisende sowie aktuelle Kompositionen und interessante Spielkonzepte führender Improvisatoren der europäischen Jazz-Szene. Dabei spielt die offen gestaltete musikalische Kommunikation eine besondere Rolle in Verbindung mit persönlicher Kreativität und Spontaneität zwischen den Musikerpersönlichkeiten, die das Konzerterlebnis gleichsam spannend wie vergnüglich erfahren lassen. Damit wird eine lebendige Brücke zur europäischen Jazz-Avantgarde geschlagen.

Eine begleitende Moderation stellt Kompositionen, Improvisationen, Spielkonzepte und ihre Urheber vor und führt in den jazzhistorischen wie auch musikwissenschaftlichen Zusammenhang der aktuellen Musik in Deutschland und Europa ein.


Weitere Abende der Reihe mit Gastsolisten:

Freitag, 14. Oktober, 20 Uhr: Gianluigi Trovesi (I). Als Tenorsaxophonist und Klarinettist gehört er zu den profiliertesten zeitgenössischen Jazzkünstlern Italiens.

Freitag, 11. November, 20 Uhr: Gunter Hampel (D). Seine Instrumente sind Vibraphon, Bassklarinette und Querflöte und als Mitglied der „Jazzkantine“ ist er auch dem jungen Publikum ein Begriff.

Eintritt pro Abend € 15,- (12,-), nur Abendkasse.