Interakademische Ringvorlesung | Täuschung, Lüge, Fälschung
Am dritten und letzten Abend der Ringvorlesung „Fake Science“, am Montag , dem 17. Juni, lautet die Überschrift des Abends: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Es geht um die Tücken der Kommunikation,
um die Fehler und Täuschungen, die beim Austausch zwischen Sender und Empfänger unvermeidlich sind. Prof. Dr.-Ing. Stefan Krause, Informatiker an der TH Lübeck, Dr. rer. nat. Daniel Wiswede, Klinik für Neurologie der Universität zu Lübeck, und Alexander Schubert, Dozent und Leiter des elektronischen Studios der Musikhochschule Lübeck, beleuchten das Thema aus ihren verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln. Alexandra Seebode, Studentin Uni Lübeck, und Anna Klostermann, Studentin TH Lübeck, leisten Beiträge aus der Perspektive der kommenden Wissenschaftlergeneration. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion mit den Vortragenden. Der Abend wird moderiert von Prof. Dr. Cornelius Borck und Pastor Dr. Bernd Schwarze. Der Eintritt ist frei.
Über die Reihe:
Täuschung – Lüge – Fälschung: „Fake News“ sind in aller Munde. Man weiß nicht mehr so recht, was echt ist und wahr. Werden wir informiert oder manipuliert durch die Datenflut der unerschöpflichen Medienwelten? Da wird getäuscht, gelogen und gefälscht in Politik und Wirtschaft und Kultur. – Aber doch nicht in der Wissenschaft! So hofft man. Nicht in der Forschung, wo doch alles geprüft, belegt und bestens reflektiert sein muss. Nicht in der Lehre, denn da vermitteln glaubwürdige Akademiker gesicherte Erkenntnisse an die nächste Generation. – Und wenn auch diese Hoffnung eine Täuschung ist?
„Fake Science“ ist das Motto einer dreiteiligen Interakademischen Ringvorlesung, zu der die Universität zu Lübeck, die Technische Hochschule Lübeck, die Musikhochschule Lübeck und das St. Petri-Kuratorium ab Montag, dem 15. April 2019 in die Universitäts- und Hochschulkirche St. Petri einladen. Dozierende und Studierende der drei Hochschulen gehen gemeinsam der Frage nach, ob die Wissenschaft stets die Wahrheit erkennt und sagt, oder ob auch sie täuscht, lügt und fälscht. Dabei geht es nicht nur um Betrug aus niederen Motiven, um Plagiate und manipulierte Ergebnisse aus Eitelkeit oder wirtschaftlichen Interessen. Es geht auch darum, dass Wahrnehmung nicht von selbst zur Wahrheit führt, weil unsere Subjektivität, unsere Sinne und unsere Wünsche uns täuschen. Dabei gilt es zu beachten, dass die menschliche Kommunikation so komplex ist, dass Sender und Empfänger einander niemals hundertprozentig verstehen.
„Fake Science. Täuschung – Lüge – Fälschung“: ein akademischer Versuch, nun auch noch die letzte Wahrhaftigkeits-Bastion des Betrugs zu überführen? Mitnichten. Diese interakademische Ringvorlesung wählt das Unwahre an sich zum Forschungsgegenstand, bedenkt die Chancen und Grenzen der Erkenntnis und klärt auf über Träume und Enttäuschungen der Wissenschaft. Um der Wahrheit willen.