Erster Abend "Tanz"
„Rausch“ ist ein wichtiges Thema seit Anbeginn der Kultur. Das nüchterne Leben und Überleben war den Menschen nie genug. Sie entwickelte Rituale, Übungen und Feste, um Bedeutung und Sinn zu erfahren, Entgrenzung und Freude zu erleben.
An vier Abenden einer neuen Reihe werden die Petrivisionen in St. Petri zu Lübeck den heiteren und ernsten Aspekten des Rausches nachgehen: der tänzerischen Lust an Trance und Ekstase, dem Taumel der Grenzerfahrung, den Trümmern des Absturzes und dem Traum vom intensiven Leben. Zu nächtlicher Stunde, mit Wortbeiträgen aus Wissenschaft, Kultur und Religion, mit Musik, Bildern und Szenen.
„Tanz“ ist das Thema des ersten Abends der neuen Petrivisionen-Reihe „Rausch“, zu dem die Lübecker Kultur- und Universitätskirche St. Petri am Sonnabend, dem 5. September, um 23 Uhr, einlädt. Der Tanz in all seinen Ausdrucksformen vom religiösem Ritual über die künstlerische Performance bis hin zum geselligen Vergnügen umfasst körperliche, seelische und geistige Dimensionen. Er bedarf einerseits der Übung und Disziplin und bietet andererseits die Möglichkeit zur rauschhaften Ekstase. Prof. Dr. Henrik Oster, Chronophysiologe an der Universität zu Lübeck, wird in einem Redebeitrag grundsätzliche Gedanken zum Rausch-Erleben und seinen körperlichen Prozessen entfalten. Über die Spannung zwischen Ordnung und Entgrenzung in der Tanzkunst spricht die Tanzpädagogin Anne Katrin Klaus. Pastor Dr. Bernd Schwarze verhandelt religionsphilosophische Aspekte von Tanz und Rausch. Es musizieren der Phemios-Kammerchor, unter der Leitung von Joachim Thomas, sowie Bernd Ruf, Klarinette, und Ninon Gloger, Klavier. Die Tänzerin Tina Sola gastiert mit einer Flamenco-Performance, begleitet von Klaus Moormann, Gitarre. Literarische Texte lesen die Schauspieler Matthias Hermann und Tina Eberhardt. Sigrid Dettlof vom Theater Combinale und Knut Winkmann vom Theater Lübeck führen Regie.
Der Eintritt ist frei, aber Spenden werden erbeten. Das St. Petri Café ist ab 22 Uhr geöffnet.
Liste der Abende:
„Tanz“ am Sonnabend, dem 5. September
„Taumel“ am Sonnabend, dem 3. Oktober
„Trümmer“ am Sonnabend, dem 7. November
„Traum“ am Mittwoch, dem 23. Dezember (Weihnachts-Petrivision)