Dritte Ringvorlesung „Weltanschauung“ am 18. Mai 2017, 19 Uhr, St. Petri zu Lübeck
Das Wort „Digitalisierung“ ist in aller Munde. Die Übergänge zwischen Mensch und Maschine, Gehirn und Computer sind fließend geworden.
Optimistische Geister feiern dies als Fortschritt in der Kommunikation, in der Medizin und im Kulturschaffen. Pessimisten befürchten, dass sich der Mensch dank künstlicher Intelligenz bald überflüssig macht.
Die Lübecker Hochschulen und das St. Petri Kuratorium laden am Donnerstag, dem 18. Mai, um 19 Uhr, zum dritten Abend der gemeinsamen Ringvorlesung „Weltanschauung“ in die Petrikirche ein. Im Zeichen der Eule der Minerva werden Wissenschaftler und Studierende der Universität, der Fachhochschule und der Musikhochschule zum Thema „Denken und Digitalisieren“ vortragen und diskutieren. Nach einem Eingangsstatement der Studentin Martje Buss (Psychologie, Uni Lübeck) wird Informatik-Professorin Dr. Monique Janneck (Fachhochschule Lübeck) die Interaktion zwischen Mensch und Rechner erklären und - aus der „Sicht“ des Computers - kritisch befragen. Dr. Ulrike Krämer, Professorin für Kognitive Neurowissenschaften an der Universität zu Lübeck, referiert über die neurologischen und psychologischen Aspekte der Digitalisierung und die Folgen für die Weltanschauung. Die Bedeutung der Digitalisierung für das Komponieren und Musizieren reflektiert Sascha Lino Lemke, Professor für Musiktheorie, Gehörbildung und Werkanalyse der Musikhochschule Lübeck. Lemke wird außerdem eine mit der Saxophon-Studentin Jana de Troyer erarbeitete digitalisierte Tape-Version des „Pan“ von Benjamin Britten präsentieren, des musikalischen Leitmotivs der Ringvorlesung. Mit besonderer Spannung wird die musikalische Performance „The artificial musical brain“ von Prof. Franz Danksagmüller erwartet, die er als eine Interaktion zwischen der menschlichen Stimme und genetischen Algorithmen ankündigt. Nach einer Stunde der Präsentationen laden Prof. Dr. Cornelius Borck und Pastor Dr. Bernd Schwarze zu einem moderierte Plenumsgespräch ein. Im Anschluss an die Diskussion stehen alle Mitwirkenden für persönliche Gespräche bei Brot und Wein im Nordschiff der Universitäts- und Hochschulkirche zur Verfügung.
„Bleistift oder Laptop? Mensch und/oder Maschine? Lässt sich Komponieren digitalisieren?"
Prof. Sascha Lino Lemke, Musikhochschule Lübeck
„Sich zu fragen, ob Computer Gefühle und Empfindungen entwickeln können, kann uns viel über unsere Sicht auf den Menschen sagen.“
Prof. Dr. Ulrike M. Krämer, Universität zu Lübeck
"Menschliches Denken und Digitale Medien stehen in keiner Konkurrenz zueinander, sondern erschaffen in kontinuierlicher wechselseitiger Inspiration neue Perspektiven für unser Handeln."
Martje Buss, Studentin der UzL
„Warum ist die Interaktion zwischen Mensch und Computer häufig so spannungsreich? Betrachtungen aus der Sicht des Computers“.
Prof. Dr. Monique Janneck, Fachhochschule Lübeck