Julia Bornefeld stellt in St. Petri aus
„Inspiriert von Leonardo da Vincis Gemälde ‚Das letzte Abendmahl‘ versammle ich dreizehn Personen am hell brennenden Tisch, zwölf Männer und eine Frau“, schreibt die Künstlerin Julia Bornefeld, die in Schleswig-Holstein keine Unbekannte ist, auch wenn sie schon seit fast zwei Jahrzehnten in Südtirol lebt und arbeitet. In Kiel geboren, in Kiel studiert, hat sie den Gottfried Brockmann Preis der Stadt Kiel erhalten und den Förderpreis des Landes Schleswig-Holstein.
Im protestantischen Norden sicherlich auch künstlerisch, bildnerisch geprägt, hat ihre Kunst inzwischen auch Einiges aus der sie umgebenden katholischen Bildwelt aufgenommen, und in diesen Zusammenhang gehört auch die große Arbeit „The Burning Supper“ (240 x 495 cm ohne Rahmen). Gezeigt wurde dieses Bild erstmals 2012 im katholischen Dom St. Jacob zu Innsbruck in Tirol. Nun haben wir es in St. Petri zu Lübeck, an Palmarum, dem Tag, an dem die Kirchen Lübecks 1942 in Flammen aufgingen. Was werden wir sehen? Ein sehr großes Bild in der Apsis, genauer eine Photographie, die einen Moment einer Performance festhält, nämlich die dreizehn Personen, die am hell brennenden Tisch „Das letzte Abendmahl“ nachspielen. Das verkohlte Holz wird dann als Rahmen für dieses Bild dienen. Gegenwärtig dekonstruktiv ist die ganze Arbeit und es ist nicht mehr eindeutig, ob die Performance die eigentliche Kunst ist? Oder die Dokumentation durch die Photographie? Oder bekommt alles zusammen mit dem verkohlten Rahmen einen neuen Sinnzusammenhang? Hier in St. Petri auf jeden Fall, hat doch diese Kirche vor mehr als 70 Jahren ein so verheerendes Feuer ereilt, dass sie bis heute, wiederhergestellt, doch leer bleibt bis auf die temporären Inszenierungen mittels zeitgenössischer Kunst.
(Text: Valentin Rothmaler)
24. März bis 21. April 2013
Ausstellung: Di – So 11 bis 16 Uhr, Eintritt frei
Vernissage am Sonntag, 24. März 2013 um 17 Uhr
Es sprechen Kurator Prof. Valentin Rothmaler und Pastor Dr. Bernd Schwarze
Die Künstlerin ist anwesend
Eintritt frei